Zurück zur Übersicht

Technische Innovationen in der Pflege – Hilfe und Beschäftigungsmöglichkeit

Wie auch in beinahe allen anderen Gebieten nimmt auch in der Pflege der Einsatz von technischen Hilfsmitteln spürbar zu. Es gibt Gadgets, die Pfleger:innen bei ihrer täglichen Arbeit helfen, andere sind eine willkommene Abwechslung für die Bewohner:innen in Pflegeeinrichtungen. Wir bieten hier eine kleine Auswahl derzeit vorhandener technischer Hilfsmittel. In Zukunft werden wohl immer mehr solcher Produkte den Markt erobern.

Demenztiere

Viele, vor allem ältere Personen, hatten ihr ganzes Leben lang mit Tieren zu tun und besaßen meistens auch Haustiere. Mit zunehmendem Alter und der damit immer öfter einsetzenden Demenz, ist es aber meistens nicht mehr möglich, ein Haustier zu halten. Gleichzeitig nimmt in der Demenz aber das Gefühls- und Emotionsleben zu, was oftmals nur schwer gebändigt werden kann. Roboterkatzen und -hunde sind eine Möglichkeit, älteren Menschen den Zugang zu Haustieren zu ermöglichen. Die Tiere sind lebensgroß gebaut, ähnlich schwer wie die echten Vierbeiner und können auf unterschiedliche Gegebenheiten reagieren. Während Katzen schnurren und miauen, können die Hunde bellen und mit dem Schwanz wedeln, was die Tiere äußerst realistisch erscheinen lässt. Die Patient:innen können sich damit emotional in die Vergangenheit zurückversetzen und sich daran erinnern, wenn sie selbst ein Haustier gehabt haben. Außerdem liefert ein Robotertier Beschäftigung und Abwechslung und läuft nicht Gefahr, bei einer etwaigen Verwahrlosung zu leiden, wie es bei einem echten Tier der Fall wäre.

Roboter

Während also Roboterhaustiere vor allem als Freizeitbeschäftigung und Ablenkung für die Bewohner:innen von Pflegeheimen dienen, können Roboter und andere KIs, den Pflegekräften und auch den zu Betreuenden noch tiefgehender unter die Arme greifen und sie bei diversen Tätigkeiten unterstützen. Für die Bewohner:innen von Pflegeheimen können Roboter, wie beispielweise „Pepper“, der auch schon vereinzelt in Einrichtungen
in Österreich zum Einsatz kommt, vor allem in der Unterhaltung und in kleineren Dienstleistungen einen Mehrwert bieten. So kann ein Roboter die Patient:innen beispielweise animieren, Bewegung zu betreiben, mit einem integrierten Tablet Spiele spielen und bettlägerigen Personen einfach nur ein Glas Wasser reichen. 
Aber auch für das Pflegepersonal kann ein Roboter einen großen Mehrwert bieten. Da nämlich für Pflegekräfte ein hoher Arbeitsaufwand entsteht, können diese KIs besonders im Monitoring und der Dokumentation unterstützend eingreifen und das Pflegepersonal entlasten, damit bei der täglichen Arbeit wieder mehr der Fokus auf zwischenmenschliche Tätigkeiten gerichtet werden kann. Aber auch bei der Umlagerung, der Sturzerkennung und kleineren, einfachen Tätigkeiten können KIs und Roboter dem Pflegepersonal etwas Entlastung bieten.

VR-Brillen

Während Gadgets wie die Robotertiere oder „Pepper“ für die Bewohner:innen von Pflegeheimen greif- und fühlbar sind, gibt es auch technische Innovationen, die dies zwar nicht sind, den Klient:innen von Pflege- und Altenheimen aber viele spannende Ausflüge ermöglichen. Durch den Einsatz von VR-Brillen können die zu pflegenden Personen Ausflüge zu ihren Wunschzielen unternehmen. Egal ob allein eine bekannte Wanderroute
hinaufzugehen oder in der Gruppe eine Sightseeing-Tour in einer Großstadt zu unternehmen, VR-Brillen geben älteren Personen die Möglichkeit, sich ohne räumlich fortbewegen zu müssen, andere Orte und Landschaften zu erkunden.
Nachdem die einzigen Gadgets, die für so einen Ausflug notwendig sind, eine VR-Brille und die dazu passende Software sind, können sogar bettlägerige Personen daran teilnehmen. Diese Innovationen können also einerseits bei Personen, die vielleicht schon einen langen Zeitraum über ihre Einrichtungen nicht mehr verlassen konnten, eine Abwechslung schaffen. Andererseits kann auch das Pflegepersonal für zumindest einen kurzen Zeitraum entlastet werden, da die Patient:innen mit den Brillen beschäftigt sind.

Sturzerkennungsleuchten

Mit zunehmendem Alter wird die eingeschränkte Mobilität und die damit einhergehende höhere Sturzgefahr immer mehr zum Thema. Um Stürze zu erkennen und ihnen präventiv vorzubeugen, nehmen smarte Leuchten immer mehr Einzug in Privathaushalte und Pflegeeinrichtungen.
Die Lampen sind an der Decke montiert, lernen mithilfe der Analyse von Bewegungsmustern die Bewegungen der Personen und werden im Falle eines Sturzes
tätig. Die Lampe erkennt, wenn die Person aufsteht, um zum Beispiel auf die Toilette zu gehen und beginnt sanft zu leuchten. Im Falle eines Sturzes werden bei Privathaushalten die angegebenen Vertrauenspersonen kontaktiert, bei Pflegeeinrichtungen die jeweiligen Pflegekräfte. Diese Leuchten können einen wertvollen Beitrag zur Sturzprävention und auch der raschen Hilfe im Falle eines Sturzes leisten und damit die Folgen eines Unfalls so gering wie möglich halten.

 

Autor: Stefan Kohlmann 

Karriere mit Perspektive - Starten Sie jetzt durch!